Nachdem in der vergangenen Woche bereits über einige Beratungsthemen berichtet wurde, hier noch die Info aus der Sitzung zum Breitbandausbau:
Geförderter und eigenwirtschaftlicher Ausbau muss unterschieden werden
Im gesamten Rhein-Lahn-Kreis wird aktuell in Kooperation zwischen den Verbandsgemeinden und dem Kreis der Breitbandausbau vorangetrieben. Die Verbandsgemeinde Nastätten beschäftigt dafür zwischenzeitlich zwei Mitarbeiter, die die Projekte koordinieren und den Ausbau vor Ort überwachen.
Leider wird nicht flächendeckend eigenwirtschaftlich bis in die Wohngebäude ausgebaut. Von einem eigenwirtschaftlichen Ausbau wird dann gesprochen, wenn Telekommunikationsunternehmen auf eigene Kosten und mit der Absicht zur Gewinnerzielung die Infrastruktur bis in die Wohnhäuser herstellen (FTTH, FTTB-Ausbau). Aktuell ist dies in 13 unserer Gemeinden geplant bzw. in Umsetzung.
Seitens der Verwaltung werden alle Wege genutzt, den Betrieben auch die anderen Gemeinden für einen Ausbau „schmackhaft“ zu machen. Leider sind das rein unternehmerische Entscheidungen, auf die die kommunale Familie keinerlei Einfluss hat.
Um das Ziel eines vollflächigen Ausbaus zu erreichen, gibt es die Möglichkeit des geförderten Ausbaus. Hier wird öffentliches Geld in die Hand genommen, um die Breitbandversorgung in die Fläche zu bringen. So werden aktuell die Gewerbegebiete und die Schulen/Krankenhäuser im gesamten Kreis mit Glasfaser bis in die Gebäude versorgt. Die Verbandsgemeinde Nastätten finanziert dies neben den Zuschüssen von Bund und Land mit einem Betrag von rund 371.000€.
Ebenso erfolgt nach und nach der Ausbau der gänzlich unterversorgten Gebiete. Dabei spricht man von den sogenannten „weißen Flecken“. Auch hierfür nimmt die Verbandsgemeinde einen Betrag von 800.000€ in die Hand.
Mitverlegung von Leerrohren beschlossen
Um auch die Gemeinden, in denen aktuell kein eigenwirtschaftlicher Ausbau erfolgt nicht abzuhängen, wird hier in einem ersten Schritt zumindest eine passive Infrastruktur bei ohnehin stattfindenden Tiefbaumaßnahmen verlegt. Dies bedeutet, dass ab sofort bei Straßenbaumaßnahmen die Verbandsgemeinde auf deren Kosten speziell für die Breitbandversorgung zugelassene Leerrohre mitverlegt und dies im öffentlichen Straßenbereich bis an die Grundstücksgrenze.
Damit ist dann zwar noch lange keine Glasfaser verfügbar. Aber die Infrastruktur wächst nach und nach auf und man erhofft sich ein Nutzungsinteresse von geeigneten Telekommunikationsunternehmen, wenn die Leerrohre vorhanden sind.
Der Verbandsgemeinderat hat diesem Schritt nun in einem Grundsatzbeschluss zugestimmt und gleichzeitig auch die ersten Aufträge für die Straßenbaumaßnahmen in Ehr sowie in Gemmerich (Talstraße und Neustraße) und in Eschbach (Im Oberdorf und Kirchgasse) vergeben.
Mit diesem Beschluss geht die Verbandsgemeinde Nastätten einen wichtigen Schritt voran und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung der Gemeinden im Blauen Ländchen.